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Es liegt in der Natur der Sache, dass die Werteinschätzung von Käufer, Verkäufer oder Hypothekenanbieter oft stark voneinander abweichen. Schlussendlich ist der realistische Marktpreis erst bei einer abgeschlossenen Transaktion, einem Kauf oder Verkauf, erkennbar.
In vielen Fällen reichen etablierte automatisierte Bewertungsverfahren die sich auf Immobilienpreise der Vergangenheit beziehen aus, um den Wert einer Immobilie zu ermitteln. Seit vielen Jahren etabliert sind hedonische Verfahren die die Immobilie in Relation zu Tausenden oder Millionen anderer Immobilien setzen und den Wert über einen hedonischen Algorithmus ermitteln. Solche Verfahren kommen beispielsweise bei Banken wie der Zürcher Kantonalbank zum Einsatz oder bei Beratungsunternehmen wie Wüest&Partner, IAZI oder auch PriceHubble.
Neben diesen etablierten Verfahren werden zunehmend Methoden der künstlichen Intelligenz verwendet wie z.B. neuronale Netze oder "random-forest" Methoden.
Automatische Bewertungsverfahren funktionieren bei Standardobjekten recht gut, bei besonderen Liegenschaften kann der Schätzwert jedoch unter Umständen deutlich vom Marktwert abweichen.
In solchen Fällen ist es empfehlenswert, eine Schätzung durch einen Immobilienexperten vornehmen zu lassen. Dieser kennt den lokalen Markt und beurteilt neben Lage und Ausstattung der Liegenschaft auch die Bausubstanz und die in den letzten Jahren getätigten Investitionen wie z.B. Renovierungen.
Der Experte begründet seine Bewertung in einem detaillierten Gutachten in dem sowohl wertsteigernde als auch wertmindernde Bewertungsfaktoren ausgewiesen werden. Dieser Aufwand ist allerdings nicht ganz billig: Je nach Objekt kann ein solches Gutachten von etwa CHF 500 für Standardobjekte bis über CHF 2'500 für besondere Immobilien kosten.
Keine Bewertungsmethodik, ob automatisches Verfahren oder Expertenschätzung, kann den absoluten "wahren" Marktpreis einer Immobilie berechnen. Dieser ergibt sich erst bei einem vollendeten Kauf oder Verkauf.
Um diese Unsicherheit abzubilden nehmen alle Verfahren eine Preisspanne oder Toleranz an. Diese bewegt sich zwischen 10 und 20 Prozent und gibt den Bereich an, in dem der reale Marktwert der Immobilie liegen sollte.
Nicht zuletzt deshalb ist es empfehlenswert, die Bewertungsergebnisses verschiedener Tools oder von Experten einzuholen und miteinander zu vergleichen.